„Frohe Weihnachten“ schallt es durch den Selbacher Kosmos!

Liebe Selbacherinnen, liebe Selbacher,

2024 war für unser Dorf ein erfolgreiches Jahr. Hier nur einige Schlaglichter: Wir führten viele Veranstaltungen durch, darunter Traditionsfeste, aber auch Premieren wie die Sommerserenade oder das Mehrgenerationenfest, die alle auf großen Zuspruch stießen. Wir feierten den fulminanten Sieg beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, der uns beflügelt, bei der Gestaltung unseres Ortes mit gleichem Elan wie bisher weiterzumachen. Die Hüsch-Garage erfährt eine Aufwertung und wir können sie künftig als Veranstaltungshalle nutzen. Anders als im letzten Jahr bekamen die Pflanzen auf dem Dorfplatz, dem neuen Ruheplatz in Brunken und überall reichlich Regenwasser.

Doch wir wissen nicht, ob wir im nächsten Jahr von Dürre oder zu viel Regen geplagt werden – gut, dass wir hinsichtlich Starkregen und Hochwasser an einem Vorsorgekonzept arbeiten. Das Wetter ist schon lange völlig unkalkulierbar. Genauso ungewiss ist die politische Großwetterlage und wankelmütig scheinen deren Akteure insbesondere in den höheren Sphären. Obendrein kommen eine zunehmende Beliebigkeit, Unzuverlässigkeit und Schnellschussentscheidungen im gesellschaftlichen und politischen Bereich.

Gerade in dieser anhaltend unruhigen Zeit wirken die weihnachtliche Wärme und die frohe Botschaft über die Geburt Jesu Christi tröstend und stärkend. Ein leuchtender Fixpunkt am grauen Firmament.

Das neue und im Frühjahr eingesegnete Wegekreuz auf dem Eichenhahn (Foto: Peter Würthen)

Wir sollten unseren kleinen „Selbacher Kosmos“ fest im Blick haben und hier versuchen, ein gedeihliches und respektvolles Miteinander zu pflegen. Selbach ist wie fast alle Orte inzwischen „vielfältiger“ geworden. Das muss uns nicht ängstigen: Alters-, Herkunfts-, Ideen- und Meinungsvielfalt sind für einen Ort Antriebsfedern für eine zukunftsorientierte Entwicklung. Gleichzeitig sollten wir jedoch unsere über Jahrhunderte gewachsene dörfliche Identität bei diesem Veränderungsprozess nicht verlieren, denn sie birgt einen großen Schatz: Beständigkeit und Bodenständigkeit. Integration von Neubürgern gelingt nur, wenn sie beidseitig stattfindet. Und wir dürfen zu laute und verstörende Thesen nicht tolerieren. Hier ist Zivilcourage gefragt und nicht zuvorderst der Ruf nach Vater Staat. Diese Selbstreinigung vermag heutzutage offenbar nur noch ein Dorf zu erbringen.

Ich bin dankbar, dass die Einführung Wiederkehrender Straßenausbaubeiträge in Selbach mit der Maßnahmenumsetzung in der Schulstraße völlig geräuschlos funktioniert hat. Der nun anstehende Ausbau der Tannenstraße wird ein Kraftakt finanzieller Art. Wenn wir in der Kommunikation weiterhin sachlich und fair miteinander umgehen, wird es hingegen kein Kraftakt gesellschaftlicher Art. Ich bin überzeugt, dass wir dieses wichtige Projekt gemeinsam bewältigen und am Ziel froh sein werden über das Ergebnis!

Allen Dorfvereinen, dem Gemeinderat, den Ausschussmitgliedern, dem Gemeindearbeiter, dem Hüttenwart und den ehrenamtlichen Bürgern sage ich ein herzliches Dankeschön für ihren Beitrag für ein schönes Dorfleben im zurückliegenden Jahr! Ich möchte meine Anerkennung dieses Jahr besonders betonen, weil ich aufgrund der steigenden ehrenamtlich Tätigen keine Grußkarten mehr schreiben kann. Den von der Landesregierung abermals erzwungenen Steuererhöhungen zum Trotz, macht Ihr nicht nur einfach weiter, sondern Ihr werdet sogar mehr. Ihr seid strahlende Sterne der Selbstlosigkeit. Lasst uns beweisen, dass „Staat machen“ auf örtlicher Ebene gelingen kann, nämlich mit einem starken Ehrenamt und obwohl die Rahmenbedingungen immer schwieriger werden.
Unser „Trotzdem“ ist ein Ausrufezeichen einer lebendigen Dorfgemeinschaft!

Ich wünsche Ihnen, liebe Selbacher, eine „staade“ Zeit, wie die Bayern sagen: Eine Zeit voller Ruhe, Besinnung und Frieden. In unserem kleinen Kosmos und natürlich darüber hinaus, denn wir sind ja keine Eigenbrötler unter einer Käseglocke. Gesegnete Weihnacht und Gesundheit im neuen Jahr!

Ihr und Euer

Matthias Grohs
Ortsbürgermeister