Gedanken zum Volkstrauertag

Gedanken zum Volkstrauertag

Alljährlich begeht die Ortsgemeinde die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag. Lesen Sie hier die diesjährige Ansprache des Ortsbürgermeisters sowie einen Redebeitrag von Ratsmitglied Nina Hüsch.

Volkstrauertag 2022

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Heute ist Volkstrauertag. Wozu begehen wir eigentlich den Volkstrauertag? Von welchem Volk ist hier die Rede? Und um wen oder was sollten wir heute trauern? Wozu Gedenken?

Ist es nicht völlig überflüssig, gar destruktiv und lähmend, jedes Jahr aufs Neue vor einer alten Steinsäule zu stehen und Toten zu gedenken, die fürs Vaterland gefallen sind?

Vaterland. Volk und Vaterland, was bedeutet das überhaupt für uns? Sind diese Begriffe nicht auch von vorgestern? Passen die überhaupt noch zu unserem pluralistischen bunten Land, als welches wir uns heute gerne präsentieren? Vielen Bundesbürgern scheint es zumindest altmodisch, manch einem rückwärtsgewandt und zwielichtig, ja sogar falsch erscheinen, im Fackelschein und unter getragenen Melodien gefallenen Soldaten des kaiserlichen Heeres und der Wehrmacht die Ehre zu erweisen.

Wir, die wir hier stehen, haben eine andere Sicht auf die Dinge. Es ist gut und richtig, dass unsere Verfassung diesen Gedenktag als besonderen Stilletag schützt.

Nun, den Argwöhnischen sei gesagt, dass das Gedenken an vor allem junge Männer, die für Ihr Land kämpften und fielen, keinen Spott und Argwohn verdient. Ja, wir erinnern uns unter anderem an Soldaten eines der fürchterlichsten Kriegstreibers, Völkermörders und Despoten der Geschichte, aber: Die Soldaten, es waren die Unseren!

Den Argwöhnischen sei gesagt, dass wir seit den Gründungstagen der Bundesrepublik eine weit umfassendere Erinnerungspflege betreiben als „nur“ den Fokus auf die Gefallenen der beiden Weltkriege zu richten. Die Gedenkkultur ist, wie alles in unserer Gesellschaft, einem Wandel unterlegen und auch der Volkstrauertag hat sich mit den Jahren weiterentwickelt. Das vorhin vernommene Totengedenken wurde erst vor wenigen Jahren angepasst. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge engagiert sich weltweit für Verständigung unter den Nationen, er betreibt viel Jugendarbeit und führt internationale Workcamps durch.

Den Argwöhnischen sei gesagt, dass wir heute der Opfer des Ukrainekrieges gedenken, wir gedenken des von einer arabischen Gang brutal zusammengeschlagenen Familienvaters am Deutzer Bahnhof, wir gedenken des von einem Neonazi drangsalierten und gedemütigten kongolesischen KFZ-Mechanikers in einer Dortmunder Fußgängerzone, wir gedenken der seelisch verletzten Katholiken im Wisserland, deren Gotteshaus durch einen Brandstifter geschändet und erheblich beschädigt wurde, wir gedenken der Rettungssanitäter, die auf den sog. Maikrawallen in Berlin im Einsatz beschimpft, bespuckt und angegriffen werden, wir gedenken der viel zu vielen Kinder, die von ihren alkoholkranken Eltern vernachlässigt oder gar misshandelt werden.

Wir gedenken noch vieler weiterer Opfer seelischer und körperlicher Angriffe, die mitten unter uns, womöglich auch hier in Selbach, und tagtäglich leiden müssen.
Es sind Menschen aus der Vergangenheit und der Gegenwart, Menschen unseres Volkes und Menschen, die hier leben oder anderswo auf der Welt. Sie alle sind Menschen! Es sind Menschen!

Für all diese Menschen opfern wir jedes Jahr nicht einmal eine halbe Stunde des Mitfühlens, Beistehens, Erinnerns und Mahnens im öffentlichen Raum. Ich finde, das müssen wir uns als zivilisierte Gesellschaft zumuten. Ein feierlicher Rahmen ist dieses Gedenkens würdig.

Doch satteln wir noch einen drauf: Zeigen wir nicht nur Empathie und schwingen Reden (oder lauschen ihnen), sondern zeigen wir vermehrt auch klare Kante gegen Ausgrenzung, Stigmatisierung, Anfeindungen, Hass, Rassismus und Gewalt jedweder Form. Zeigen wir mehr Courage im Alltag und gebieten Unrecht Einhalt, damit wir in den nächsten Jahren nicht noch mehr Gedenktafeln, neben diesen alten bronzenen hinter mir, vor unserem geistigen Auge projizieren müssen.

Also, es gibt – leider – zu viele Gründe, um diesen staatlichen Gedenktag zu begehen, zumindest das sind wir den Opfern schuldig. Tun wir dies auch weiterhin – hier bei uns in Selbach.

Matthias Grohs, November 2023

Volkstrauertag 2022

An wen denkst DU heute?

Volkstrauertag?

Was soll das denn noch?

Alles nur Erinnerung?

Alles nur Geschichte?

Alles längst vergangen?

Nein, denn die Geschichte wird immer ein Teil dessen sein, wie unsere Gesellschaft heute ist. Deswegen darf man nicht leichtfertig damit umgehen und vergessen, was einmal war. Die Erinnerungen an die Millionen Opfer aller Kriege dürfen nicht verblassen, nur weil die Zeit so viel Raum zwischen den Geschehnissen und der Gegenwart eingenommen hat. Für uns alle ist es wichtig, die Geschichte niemals zu vergessen und uns immer daran zu erinnern, was einmal geschehen ist. Niemals dürfen wir es zulassen, dass auch nur einer aufhört, an die Opfer zu denken.

An wen denkst du heute?

KZ–Häftlinge, Vermisste, Kriegsgefallene, Zivilisten, Kindersoldaten oder Verfolgte?

Das Gestern können wir nicht mehr ändern, aber das Morgen haben wir in der Hand. Gerade weil es noch immer so viele Kriege gibt, in denen immer noch so viele Menschen sterben, ist der Volkstrauertag nach wie vor aktuell und wichtig. Auch die Generationen, die noch folgen werden, müssen wissen, was einmal geschehen ist und dass es sich dabei nicht nur um Zahlen und Fakten handelt, sondern um menschliche Schicksale. Um wirkliche Trauer und echte Schmerzen. Um Angst und Schrecken. Es gibt immer jemanden, an den man an diesem Tag denken kann und wir sollten das niemals vergessen.

Wir stehen heute hier, um all der Opfer zu gedenken und um vor dem Vergessen zu mahnen. Um an den Frieden zu appellieren sowie an den gesunden Menschenverstand. Wir wollen zeigen, dass auch für Leute wie uns, die den Krieg zum größten Teil nicht miterlebt haben, der Volkstrauertag ein sehr wichtiger Tag ist. Solange wir uns an das erinnern, was in den Kriegen passiert ist, solange kann es sich nicht wiederholen und ebenso lange werden wir an all die Menschen denken, die durch die Kriege schwere Schicksalsschläge erlitten haben. Und hoffentlich wird man sich noch in 40 Jahren die Frage stellen: Volkstrauertag? An wen denkst DU heute?

Nina Hüsch, November 2023
(angepasst nach einer Vorlage vom Volksbund Kriegsgräberfürsorge e.V.)

Volkstrauertag 2022; alle Fotos: Sabine de Nichilo

Einführung Wiederkehrender Straßenausbaubeiträge ab 2024

Einführung Wiederkehrender Straßenausbaubeiträge ab 2024

Die erfolgte Baumaßnahme in der Schulstraße (Einrichten eines Stauraumkanals zur Oberflächenwasserabführung) wird erstmals wie angekündigt über Wiederkehrende Beiträge ab 2024 abgerechnet. Lesen Sie hier die betreffenden Informationen, die bei der Einwohnerversammlung am 12.10.2023 präsentiert wurden.

Für Fragen zu diesem Thema stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung, Fachbereich Bauen und Wohnen, gerne zur Verfügung unter wkb@rathaus-wissen.de.

Neuer Kinderspielplatz „Im Birkamp“ eröffnet

Neuer Kinderspielplatz „Im Birkamp“ eröffnet

Ortsgemeinde Selbach (Sieg) eröffnet attraktiven Erlebnisspielplatz „Im Birkamp“

Der Spielplatz in der Selbacher Dorfmitte erstrahlt in neuem Glanz: Die Ortsgemeinde hat den in die Jahre gekommenen alten Spielplatz komplett umgeplant, erweitert und liebevoll neugestaltet.

Er vereint nun verschiedenste Elemente vor allem für die Jüngsten, ist aber auch für Schulkinder spannend: Es gibt Geräte zum Bewegen und Begegnen, zum Verstecken, Gestalten und zum Ausruhen. Zentrales Thema und Mittelpunkt des Spielplatzes ist der Selbach, der abgeflacht und mit Sitzsteinen versehen zum Buddeln und Planschen einlädt. Ein weiteres  Highlight ist die neue Seilbahn.

Ortsbürgermeister Matthias Grohs freute sich sehr, dass so viele Familien der Einladung von Ortsgemeinde und Förderverein „Wir für Selbach e.V.“ gefolgt waren. Bei strahlendem Muttertagswetter wurde der Platz von Groß und Klein bestaunt und natürlich sofort bis in den letzten Winkel erkundet. Landtagsabgeordneter Matthias Reuber und Ulrich Marciniak, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Wissen, wurden als Ehrengäste begrüßt.

Das Projekt zur Neugestaltung ist nun – nach dem im letzten Jahr fertiggestellten Dorfplatz – bereits das zweite große Vorhaben im Rahmen der Dorferneuerung. Die Gesamtkosten für den neuen Spielplatz belaufen sich auf 132.600 €, wobei glücklicherweise auf eine Landesförderung in Höhe von 65% zurückgegriffen werden konnte, da Selbach als  Schwerpunktgemeinde für Dorferneuerungsmaßnahmen eingestuft wurde.

Grohs freute sich, dass die Kostenplanung trotz Inflation eingehalten werden konnte, was auf eine sorgfältige finanzielle Planung und Umsetzung des Projekts hinweist sowie durch viel ehrenamtliche Eigenleistung gelingen konnte.

Er bedankte sich bei allen Beteiligten, die das Projekt möglich gemacht haben, vor allem aber bei Landschaftsarchitekt Martin Heinemann. Durch seine langjährige Erfahrung und sein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der kleinen Selbacher hat er einen Ort geschaffen, der diese beim Aufwachsen für viele Jahre begleiten wird.

Text: Steffi Küster

Fotos: Gemeinderat, Förderverein „Wir für Selbach“

Baumaßnahme in der Schulstraße: Umsetzung des Straßenausbaukonzepts in der Ortsgemeinde beginnt

Baumaßnahme in der Schulstraße: Umsetzung des Straßenausbaukonzepts in der Ortsgemeinde beginnt

Am 17. April rollten die Bagger in der Schulstraße an und markierten damit den Umsetzungsbeginn des im Jahre 2021 vom Ortsgemeinderat beschlossenen Straßenausbaukonzepts. Zwar wird es noch ein paar Jahre dauern, bis die Schul- und Görsbachstraße im Verbund vollständig ausgebaut werden wird, allerdings wird nun im Vorgriff auf diese Maßnahme ein technisches Bauwerk in einem kurzen Streckenabschnitt in den Straßenkörper eingelassen. Damit soll das Problem der bisher nicht vorhandenen Straßenoberflächenentwässerung beseitigt werden. Erstmals werden hierfür wiederkehrende Beiträge von den Bürgern erhoben.

Lesen Sie hierzu mehr in einem Artikel des AK-Kuriers vom 21.04.2023.

An dieser Stelle wird in der Schulstraße ein Stauraumkanal eingelassen. (Foto: Katharina Behner)

Fünfter Selbacher Dialog bringt alle Ortsvereine zusammen

Fünfter Selbacher Dialog bringt alle Ortsvereine zusammen

Bewährter Vereinsstammtisch trifft sich zum „kleinen Jubiläum“ im Jugendheim

SELBACH. Zum fünften Mal seit 2019 trafen sich die Vorsitzenden bzw. Geschäftsführer aller Selbacher Ortsvereine sowie Vertreter der Kirchengemeinde mit Ortsbürgermeister Matthias Grohs, um einen offenen Diskurs über das Gemeinde- und Vereinsleben zu führen. Inhaltlicher Schwerpunkt der regelmäßigen Gesprächsreihe ist der Veranstaltungskalender des Dorfes. Gemeinsam terminieren die Ehrenamtlichen am Anfang eines neuen Jahres die Feste und Ereignisse im Jahresverlauf. Dabei achten sie darauf, dass möglichst keine Terminüberschneidungen entstehen (bei der Vielzahl der dörflichen Aktivitäten kann dies allerdings nicht immer gelingen).

Teilnehmer des 5. Selbacher Dialogs

Es gibt Veranstaltungen, die von mehreren Institutionen ausgerichtet werden. Dies bedarf einer wohl strukturierten Kooperation und freundschaftlichen Kommunikation. Neben dem Kalendarium stehen bei dem Vereinsstammtisch die kritisch-konstruktive Analyse vergangener Ausrichtungen ebenso auf der Agenda wie die Weiterentwicklung traditioneller Feste sowie die Umsetzung neuer Ideen. „Ich freue mich, dass sich das Format inzwischen etabliert hat und alle hiesigen gesellschaftlichen Akteure erlebbar an einem Strang ziehen“, stellt Matthias Grohs fest. Die Vereine und Institutionen seien „unerlässliche Zahnräder eines Dorfgetriebes“, die ineinandergreifen müssten, um als Gesamtgefüge zu funktionieren. Dass diese Zusammenarbeit gelänge, zeigten die vergangenen Jahre, so Grohs. Der „Selbacher Dialog“ wird auch anlassbezogen, zum Beispiel vor besonderen Festen, durchgeführt. „Die Vereinstreffen sind sehr effektiv und bieten die Möglichkeit, auf direktem Wege gegenseitige Unterstützung zu arrangieren“, bemerkt Britta Palm als Vertreterin der Karnevalsfrauen.

Im Wechsel werden die Vereinsheime für den Dialog zur Verfügung gestellt. Dieses Mal fand das kleine „Jubiläumstreffen“ im Jugendheim in der Kirche statt. Das neue Jahr 2023 bietet „Klassiker“ wie zum Beispiel das Maifest und Schützenfest, aber auch neuere Angebote wie der Dorfflohmarkt. Die Eröffnung des Spielplatzes ist am 13. Mai geplant. Insgesamt können sich die Selbacher auf rund 30 Zusammenkünfte freuen. Ab sofort sind die Termine unter der Rubrik „Kalender“ einsehbar. Die Auflistung ist erfahrungsgemäß nicht abschließend, denn unterjährig kommen immer mal wieder Termine dazu. Auch sind die Sitzungen der gemeindlichen Gremien hier ersichtlich.

Teilnehmer des Selbacher Dialogs sind:
Ortsgemeinde Selbach, DJK Wissen-Selbach, Förderverein „Wir für Selbach“, Karnevalsfrauen, kath. Kirchengemeinde, Musikverein Brunken, Sportfreunde Selbach, St. Hubertus Schützenbruderschaft, St. Anna-Verein.

Entwurf zum Landesfinanzausgleichgesetz: Meinung des Ortsbürgermeisters

Entwurf zum Landesfinanzausgleichgesetz: Meinung des Ortsbürgermeisters

Landesfinanzausgleich wird Bürger deutlich belasten. Wo bleibt die Erklärung aus Mainz?

Mit dem Landesfinanzausgleichsgesetz übernimmt das Land ein gescheitertes System aus Thüringen und Hessen. Anstatt aus diesen Fehlern zu lernen, macht das Land es sich mangels Kompetenz und getreu seinem Motto „einfach“. Das Gesetz selbst ist allerdings nicht nur kompliziert (sogar Finanzexperten tun sich schwer) und gekennzeichnet durch teilweise willkürliche Faktoren, sondern verursacht durch die Hebesatzsprünge eine Bürgerbelastung, die es in dieser Form noch nicht gab. Sollten Kommunen sich weigern, derartige Beschlüsse zu fassen, erhalten sie keine Zuschüsse mehr und der Haushalt wird nicht genehmigt. Das Dorfleben käme mehr oder weniger zum Stillstand.

Mit Verwunderung und Unverständnis verzeichne ich in dieser folgenschwereren Angelegenheit seitens der Landesregierung keinerlei Informationspolitik für die betroffene Bürgerschaft. In der Corona-Hochphase wurden keine Kosten gescheut, um Einschränkungen in der Presse zu erklären. Warum erfolgt dies hier nicht? Schließlich geht es um viel Geld, welches vom Volk neben weiteren Belastungen (Inflation, Energiekosten, ggf. Wiederkehrende Beiträge etc.) aufgebracht werden soll.

Stattdessen fühlt sich die Kreis-SPD bemüßigt in der Rhein-Zeitung endlich für Aufklärung und Interpretation im Sinne des Kabinetts Dreyer zu sorgen. Die Kommunen seien die „Sieger“. Beim besten Willen sehe ich in meiner Gemeinde keine Sieger, sondern Bürger, die in einer Polykrisenzeit schamlos und unverhältnismäßig zur Kasse komplimentiert werden. Erstaunlich, dass Sozialdemokraten dies lediglich als „Wermutstropfen“ abtun. Ob das ihre Wähler auch so sehen?

Das Land nimmt mit dem Gesetz eine historische Beschneidung der kommunalen Selbstverwaltung vor. Hier offenbart sich aus meiner Sicht eine Entfremdung der Landesregierung von den Gemeinden: Die politische gemeindliche Institution mag mit diesem Gesetz zwar überleben, aber die im wahrsten Wortsinne „Gemeinde“ selbst, nämlich die Bürgerinnen und Bürger, sind die Gelackmeierten. Ein fragwürdiges Verständnis von „Gemeinde“, das in der Regierung vorzuherrschen scheint. Die Dankesworte an das kommunalpolitische Ehrenamt, die von Berufspolitikern höherer Instanzen regelmäßig verlautbart werden, entpuppen sich vor diesem Hintergrund bloß noch als hohle Floskeln. Frust und Verärgerung bestimmen inzwischen die örtliche Politik, der es mit den beschriebenen Rahmenbedingungen zunehmend schwerfällt, das soziale Engagement in der Bürgerschaft zu fördern. Wer weiß, ob „die da oben“ noch lange „Staat machen“ können, wenn die staatliche Basis „da unten“ nicht mehr mitmacht. 

Matthias Grohs, Ortsbürgermeister von Selbach


Liebe Selbacherinnen und Selbacher,
vorstehender Leserbrief wurde am 26.11.2022 in der Rhein-Zeitung veröffentlicht. Wie Sie wissen, verhalte ich mich auf Ebene der Ortsgemeinde politisch neutral, denn bei uns geht es um reine Sachpolitik von Bürgern für Bürger. Ich bin kein Mitglied einer Partei. Doch sehen Sie mir nach, dass ich zu diesem Landesgesetz, das gravierende Auswirkungen für uns haben wird, einmal sehr deutlich Kritik in Richtung Landesregierung üben muss.

Das Landesfinanzausgleichsgesetz wird aller Voraussicht nach zum 01.01.2023 eingeführt werden. In Selbach geht damit eine Anhebung des Hebesatzes der Grundsteuer B um 100 Punkte einher, was eine Mehrbelastung für ein durchschnittliches Einfamilienhaus von rund 100€ jährlich ausmacht. Leider haben wir in der Angelegenheit keinen Spielraum, sondern müssen unserer Verantwortung für die Ortsgemeinde unter Beachtung der Gesetze gerecht werden. Die Gremien der Ortsgemeinde werden sich in Kürze mit dem Thema beschäftigen müssen.

Ihr und Euer
Matthias Grohs

Großes Dorffest mit Segen, Sonnenschein und super Stimmung

Großes Dorffest mit Segen, Sonnenschein und super Stimmung

Am Sonntag, dem 22. Mai, haben die Selbacher ihren neuen Dorfplatz mit einem großen Dorffest gebührend eingeweiht. Lesen Sie dazu einen Artikel im AK-Kurier von Katharina Behner:
Dorfplatz in Selbach eingeweiht: Neuer Ort für Gemeinschaft ist entstanden | AK-Kurier.de

Es war ein wundervolles Fest mit zahlreichen Gästen über alle Generationen hinweg. Die Ortsgemeinde Selbach (Sieg) bedankt sich bei den Besuchern für das ausgelassene, friedliche Feiern und bei allen, die das Fest möglich gemacht haben insb. den Ortsvereinen, Diakon Peter Vanderfuhr, dem Gemeinderat und Sponsoren.

Hier eine Fotogalerie über den wunderschönen Tag. Hierzu herzlichen Dank an die Fotografen Claudia Vanderfuhr und Martin Heinemann.

Selbach hat eine neue alte Straße: Die „Brunkener Straße“!

Selbach hat eine neue alte Straße: Die „Brunkener Straße“!

Seit November 2021 wurde der Teilabschnitt der Kreisstraße 130 ab dem Dorfplatz in Selbachs Mitte bis zum Ortsteil Brunken auf rund einem Kilometer grundhaft erneuert. Jetzt ist aus der ehemaligen desolaten Straße endlich eine gute innerörtliche Verbindungsstraße geworden, die als „Brunkener Straße“ in die Trägerschaft der Ortsgemeinde Ende des Jahres 2022 übergehen wird.

Die neue alte „Brunkener Straße“ zwischen Selbach und Brunken.

Seit wenigen Wochen ist die K 130 endlich wieder für den Verkehr freigegeben, nachdem sie seit November des letzten Jahres vom Kreis für rund 375.000 Euro grundhaft erneuert wurde. Von dem Ergebnis machte sich der Selbacher Bauausschuss zusammen mit Fachleuten auf seiner jüngsten Sitzung ein Bild. Lediglich wenige Restarbeiten sind seitens der bauausführenden Firma noch offen, etwa Markierungsarbeiten.

Gleichzeitig hat die Ortsgemeinde im Zuge der Arbeiten die Chance genutzt, kleinere Aufträge mit zu vergeben. So wurden etwa zusätzliche Regeneinläufe gesetzt und Einmündungen zu Gemeindestraßen angeglichen.

Der Ortsgemeinderat hat auf seiner Sitzung am 24. März 2022 einen neuen Straßennamen beschlossen: „Brunkener Straße“ soll die wichtige Verbindungslinie zwischen Selbach und Brunken künftig heißen. Nicht zuletzt, so Ortsbürgermeister Grohs, weil dadurch die Zusammengehörigkeit zwischen den Ortsteilen verdeutlicht wird. Im Übrigen hieß es schon immer im Volksmund „Bronken rop“.

Für den insgesamt reibungslosen Ablauf und die gute Zusammenarbeit bei der Maßnahme dankt Matthias Grohs allen Beteiligten herzlich. Gleichzeitig richtet er allerdings auch einen Appell an alle Nutzer der sanierten Straße, da sie jetzt noch mehr zu schnellerem Fahren verleite. „Bitte fahren sie langsam“, so Grohs, denn nicht zuletzt sei die Straße insgesamt viel befahren und werde oftmals auch von Fußgängern genutzt. Um geeignete Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung zu beschließen, beispielsweise die Versetzung von Ortstafeln, wird es in Bälde einen Vor-Ort-Termin mit VG-Verwaltung, Landesbetrieb Mobilität, Kreisverwaltung und Polizei geben.

Auf Wunsch der Gemeinde ist auch der Wirtschaftsweg zwischen dem Fußweg Stockacker und dem bereits sanierten Weg unterhalb des Wildgatters im Zuge der Baumaßnahme K130 neu geschottert worden. Dieser Weg verbinde die beiden Ortsteile Selbach und Brunken sehr schön, man könne dort nun gut zu Fuß gehen, so Grohs.

(Ortsgemeinde; Katharina Behner; mit freundlicher Unterstützung vom AK-Kurier)

Zwei „First Responder“ und Defibrillator sorgen für mehr medizinische Sicherheit

Zwei „First Responder“ und Defibrillator sorgen für mehr medizinische Sicherheit

Notfallversorgung in Selbach wird durch zwei ehrenamtliche Bürger und ein öffentlich zugängliches AED-Gerät erheblich aufgewertet

Die Selbacher Lisa Hüsch (Notfallkrankenschwester) und Daniel Corten (Arzt) engagieren sich ehrenamtlich. Lesen Sie hierzu den Presseartikel im AK-Kurier: Wissener First Responder übergeben Defibrillator an Selbach | AK-Kurier.de

Selbach hat nun eigene Ortsflagge

Selbach hat nun eigene Ortsflagge
Landrat Dr. Enders überreicht Ortsbürgermeister Grohs die Genehmigungsurkunde zum Führen der Gemeindeflagge, links Ortsbeigeordneter Gotto, rechts Bürgermeister Neuhoff.

17 Jahre nach Einführung eines Ortswappens schmückt sich die Ortsgemeinde Selbach (Sieg) fortan mit einer eigenen Gemeindeflagge. Landrat Dr. Peter Enders überreichte die Genehmigungsurkunde Ortsbürgermeister Matthias Grohs im Beisein von Verbandsbürgermeister Berno Neuhoff und dem Ersten Ortsbeigeordneten Michael Gotto im Wissener Rathaus. „Es ist mir ein Anliegen, die Urkunde persönlich zu überreichen“, sagte Enders. Die Flagge sei ein starkes Zeichen der Souveränität des Ortes, so der Landrat. Ortsbürgermeister Grohs ergänzte: „ Das ist ein guter Tag für Selbach. Die Flagge trägt zur Identifikation der Bürger mit ihrem Dorf bei.“ Michael Gotto pflichtete bei: „Die Flagge mit unserem schönen Wappen kann sich sehen lassen!“ Ende Mai stimmte der Ortsgemeinderat einstimmig für die Einführung der Flagge. Nach Vorlage eines Entwurfes durch die Verbandsgemeindeverwaltung wurde dieser vom Landeshauptarchiv Koblenz geprüft und ein Gutachten erstellt, welches sodann zur Genehmigung bei der Kommunalaufsicht des Kreises vorgelegt wurde. Künftig wird die durch eine Spende finanzierte Flagge zu besonderen dörflichen Anlässen auf dem neuen Dorfplatz gehisst werden.