Dort, wo im Tale das Bächelein rauscht, wo in den Zweigen klingt der Vögelein Chor, wo man der Nachtigall im Walde lauscht, flüstert es leise von Ohr zu Ohr: „Wenn der Karneval in Selbach beginnt, dann such dir geschwind ein heimisches Kind, Buben und Mädel sind allzeit bereit zu lachen, zu scherzen zur Karnevalszeit.“
Frohe Jugend kommt zum Stelldichein mitten im Dorfe auf der alten Brenn, hier trifft sich immer Groß und Klein, flüstert, wie sollte es anders sein: „Wenn der Karneval in Selbach beginnt, dann…“
Die Muckeshardt mit ihren dunklen Tann`n, die Kolertz-Hähn lädt zum Spaziergang ein, die schöne Aussicht, die hält uns gefang`n und überall singt dann Groß und Klein: „Wenn der Karneval in Selbach beginnt, dann…“
Und kommt der Herbst in unser stilles Tal, dann fängt überall der Hondtag an, bei Skat und Waffeln hört man überall die Melodie von Mann zu Mann: „Wenn der Karneval in Selbach beginnt, dann…“
Die Serie „Anekdötchen of Platt“ behandelt in loser Abfolge kleine, meist humorvolle, Geschichten aus vergangener Zeit, geschrieben von Selbacher Bürgern in Selbacher Dialekt. Dialekt ist kein Zeichen mangelnder Bildung oder Rückwärtsgewandtheit, sondern er schafft Identität und ist Kulturbestandteil. Wir wollen unsere eigene Sprache nicht verlernen: Geben wir sie an unsere Kinder weiter, sprechen wir sie!
In der folgenden Anekdote geht es um das Ziegenhüten, das oft von den Kindern übernommen wurde. Ein Einblick in den Kinderalltag, der Anfang des letzten Jahrhunderts „schwer, aber dochschön“ war, so das Fazit der Verfasserin – eine Aussage, die man oft von älteren Mitbürgern hört.
von Maria Dietershagen (Piertersch Maria), um 1980
„De Brenn“, der alte Flurname deutet auf die ehemalige Nutzung des Platzes hin: Vielleicht war hier einmal ein Meilerplatz zur Holzkohleproduktion (Foto: Hicking, 2017)
Wat woar dat fröher su schüen en Serlbisch! Die Joungen trofen sich ouf der Brenn, un die Märerchen soungen schüene Lerer von da Kirsche en et Dorf ren.
Awer nu denkt jo net, mer hätten jeden Owend bi der Kirsche jesongen, dafüer hatten mier ken Zeijt. Von Koend ahn musste mer helfen em Hous on om Feld. En paar Köh hatten mehr un een Zeeh. Mit der Zeeh hamer moal en Dengen erlaeeft:
Wie ous Lisbeth un esch ous der Schurl komen, sah ous Vadder: „Ihr mousst met der Zeeh nom Schlädchen.“ Ous feel et Hetz en de Schoh. Mier dähn ous en Schnie Bruet en de Daesche on dann ging et loss. Die Zeeh leef wie en Döpschen. Awer om Hehmwäh, do wor die Sache anerscht. Dat Zeejendier woul doch net mie do danne. Eener zooch, der anner daute. Wenn se garnet mie wull, krechse en Brocken Bruet oder en Tracht Schlää. Su komen mir dann möt Ach und Krach bis en de Langenhardt – awer do woar Schluss. Dat Dier wourf sesch nirrer on stonn net mie off. Mir hann et em Gorem on em Büersen versucht. Die verwande de Ougen, on schnöfte net mie. Mir hann noch en Duhr jekreschen, du sah ich gen ous Lisbeth: „Komm, mir gohn no hem, die es kabutt.“ Ous Vadder rierde nur am Kopp. Die Joungen mussten moem Wähnchen fort. On wat denkt ihr: Bie Miesen en der Kier kom se aanmarschiert, on Monade späder krijen mer och noch en schürn Zeggelschen.
Wenn die Zeijt och arm woar on schwer, awer sou schüen wie et fröher in Serlbisch woar, wüerd et nimmer nit mie.
Die Ortsgemeinde Selbach bedankt sich sehr herzlich bei den zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, die bei der Entstehung der neuen Begegnungsstätte geholfen haben. Unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden geleistet. Viele Privat- und Geschäftssponsoren haben mit Material, Planungsleistungen und Geld unterstützt. Ein großartiges Projekt, das die Dorfgemeinschaft mitgeplant und unter großer Beteiligung umgesetzt hat.
Am 22. Mai 2022 wollen wir den Dorfplatz einweihen und feiern!
Die Fotogalerie zeigt die „Abrissparty“ vor der alten Gaststätte Rosenbauer im Sommer 2017 und gibt einen Einblick in die einjährige Bauphase des Dorfplatzes zwischen Herbst 2020 und Herbst 2021. Viel Spaß beim Anschauen!
Die Serie „Anekdötchen of Platt“ behandelt in loser Abfolge kleine, meist humorvolle, Geschichten aus vergangener Zeit, geschrieben von Selbacher Bürgern in Selbacher Dialekt. Dialekt ist kein Zeichen mangelnder Bildung oder Rückwärtsgewandtheit, sondern er schafft Identität und ist Kulturbestandteil. Wir wollen unsere eigene Sprache nicht verlernen: Geben wir sie an unsere Kinder weiter, sprechen wir sie!
In der folgenden Anekdote geht es um die nimmer endende augenzwinkernde Rivalität der hiesigen Waldgenossenschaften, wobei manchmal bis in die heutigen Tage der Neid trotz des humoristischen Mantels nicht zu verhehlen sein wird.Die Rauchschwaden verbrannten Haubergholzes prägen auch im 21. Jahrhundert noch den Blick auf das winterliche Selbacher Tälchen.
Hauberg Mühlenhardt Mitte des 20. Jh., im Eigentum einer der kleinsten Waldgenossenschaften Selbachs (Foto: Bruno Osinski)
von Franz Geimer, um 1910
Der Geimersch Vater on seng Sohn Franz gingen of dem Echenhahn spaziern. Als di zwei su üwer Serlwisch sochen, sahte der Vadder: „Seh dir jenau di Höuser ahn, ous deren Schornsten schwarzer Rauch kömmt. Dat sen di armen Löj, die nasset Holz verbrön, dat se sesch vürher bi ous 28ern jeklaut han.“
Landrat Dr. Enders überreicht Ortsbürgermeister Grohs die Genehmigungsurkunde zum Führen der Gemeindeflagge, links Ortsbeigeordneter Gotto, rechts Bürgermeister Neuhoff.
17 Jahre nach Einführung eines Ortswappens schmückt sich die Ortsgemeinde Selbach (Sieg) fortan mit einer eigenen Gemeindeflagge. Landrat Dr. Peter Enders überreichte die Genehmigungsurkunde Ortsbürgermeister Matthias Grohs im Beisein von Verbandsbürgermeister Berno Neuhoff und dem Ersten Ortsbeigeordneten Michael Gotto im Wissener Rathaus. „Es ist mir ein Anliegen, die Urkunde persönlich zu überreichen“, sagte Enders. Die Flagge sei ein starkes Zeichen der Souveränität des Ortes, so der Landrat. Ortsbürgermeister Grohs ergänzte: „ Das ist ein guter Tag für Selbach. Die Flagge trägt zur Identifikation der Bürger mit ihrem Dorf bei.“ Michael Gotto pflichtete bei: „Die Flagge mit unserem schönen Wappen kann sich sehen lassen!“ Ende Mai stimmte der Ortsgemeinderat einstimmig für die Einführung der Flagge. Nach Vorlage eines Entwurfes durch die Verbandsgemeindeverwaltung wurde dieser vom Landeshauptarchiv Koblenz geprüft und ein Gutachten erstellt, welches sodann zur Genehmigung bei der Kommunalaufsicht des Kreises vorgelegt wurde. Künftig wird die durch eine Spende finanzierte Flagge zu besonderen dörflichen Anlässen auf dem neuen Dorfplatz gehisst werden.
Immer mehr Selbacher entscheiden sich für einen Erdgasanschluss und die Anfragen bei der Ortsgemeinde über einen aktuellen Sachstand häufen sich in letzter Zeit. Daher haben die Verbandsgemeindewerke Wissen freundlicherweise folgende Informationen zusammengestelllt, die Sie mit einem Klick als PDF herunterladen könnnen:
Die Serie „Anekdötchen of Platt“ behandelt in loser Abfolge kleine, meist humorvolle, Geschichten aus vergangener Zeit, geschrieben von Selbacher Bürgern in Selbacher Dialekt. Dialekt ist kein Zeichen mangelnder Bildung oder Rückwärtsgewandtheit, sondern er schafft Identität und ist Kulturbestandteil. Wir wollen unsere eigene Sprache nicht verlernen: Geben wir sie an unsere Kinder weiter, sprechen wir sie!
In der folgenden Anekdote geht es um ein Paar, das seine „Zusammenführung“ noch einmal vergegenwärtigt. Der damalige (?) Charme mancher Ehemänner kommt hier deutlich zum Ausdruck. Die Szene spielt sich wie so oft im Hauberg ab, beim so genannten Lohschälen, einer wichtigen Erwerbsquelle der Selbacher.
von Maria Klein (um 1920)
Luhschärlen
nachgestellt von Peter Kemper und Helmut Brucherseifer am 01.07.2003 Die Eichenrinde wurde im Hauberg jahrhundertelang genutzt, um sie in die umliegenden Lohmühlen zu verbringen, die wiederum Gerbstoffe für die Lederherstellung lieferten.
Die Werkzeuge zum „Luhschärlen“ – Lohlöffel und -ritzer – finden sich im Wappen der Ortsgemeinde wieder.
(Foto: Grohs, 2003)
Gejmersch Majan wohr ous Hönningen on schaffte en da Brändemichs Müll em Houshalt. Du woar me mol zesamen em Klifeld am Luh schärlen. Wi ma of em Holz soßen on woarn am Kaffetrönken, du sah of enmol det Majan – et zeischte wejt en de Welt, von do kunn ma nämlich ganz wejt sehn – : „Kummt, seht e mol. Do es Hönningen. Do wor esch dahem.“ On du wonerten ma ous all. Nur da Wilhelm, seng Mann, stonn net of. Du sah et Majan: „Na Wilhelm. Komm, seh doch mol, wo esch dannen senn!“ Du sah der Wilhelm (er hatte det Majan en der Brändemichs Müll kennenjeliert): „Nä. Do hätt esch desch net jesucht. – Et hätte sesch awer och net jeluhrnt.“
Gestaltungs- und Handlungsfelder für die nächsten 10 bis 15 Jahre
Die Ortsgemeinde Selbach (Sieg) ist seit den 1990er Jahren Dorferneuerungsgemeinde. Das bisherige Dorferneuerungskonzept bedurfte einer Fortschreibung. Die Gemeinde hat daher beschlossen, ihre Ortsentwicklung aktiv zu gestalten und startete im Jahr 2017 mit einer Dorfmoderation den Dorferneuerungsprozess.
Durch die Dorferneuerung soll eine nachhaltige und zukunftsbeständige Entwicklung des Dorfes unterstützt und die Gemeinde als eigenständiger Wohn-, Arbeits-, Sozial- und Kulturraum erhalten und weiterentwickelt werden.
Einen wesentlichen Baustein der Dorferneuerung stellte die Dorfmoderation 2017/2018 dar. In einem Bürgerforum, bestehend aus mehreren Arbeitsgruppen, waren Lösungsansätze für Entwicklungsprojekte zu erarbeiten. Ziel war es, die Ist-Situation und mögliche Handlungsbedarfe aus Bürgersicht zu ermitteln und wichtige Projektideen für die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes zur erhalten.
Zum 1. September 2017 stellte die Ortgemeinde Selbach beim Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur den Antrag zur Anerkennung als Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung. Im Rahmen der Dorferneuerung werden Ortsgemeinden mit größeren strukturellen Mängeln durch die Anerkennung als Investitions- und Maßnahmenschwerpunkt für die Dauer von acht Jahren in die Lage versetzt, bestehende Defizite abzubauen. Für die Schwerpunktgemeinden wird ein Teil des zur Verfügung stehenden Bewilligungskontingents reserviert (bis zu 65% Förderung). Für die geförderte Gemeinde besteht dadurch die Gelegenheit, nicht nur punktuell Einzelprojekte, sondern umfassende, ganzheitlich angelegte Konzepte im Rahmen einer aktiven Bürgerbeteiligung zu realisieren.
Das Dorferneuerungskonzept Selbachs forciert eine zielgerichtete Ortsentwicklung und dient als planerische Grundlage für die gesteuerte nachhaltige Innenentwicklung der Gemeinde. Es bildet die Basis für die Beantragung von Zuschüssen konkreter Dorferneuerungsprojekte der Gemeinde sowie privater Vorhabenträger bei der Modernisierung der ortsbildprägenden Bausubstanz. Besitzen Sie beispielsweise ein Fachwerkgebäude, das Sie mit Fördermitteln des Landes sanieren möchten? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zum Ortsbürgermeister auf.
Hier das aktuelle Dorferneuerungskonzept, das der Ortsgemeinderat am 08.03.2021 beschlossen hat:
Die Bürgermeister der Stadt- und Verbandsgemeinde Wissen (Berno Neuhoff), Birken-Honigsessen (Hubert Wagner) und Selbach (Matthias Grohs) fordern in einem offenen Brief an den rheinland-pfälzischen Verkehrsminister Dr. Volker Wissing eine zügige Sanierung der Landesstraßen 278 (Wissen-Morsbach) und 289 (Selbach/Brunken-Wissen).
Schon lange unzumutbar für Verkehrsteilnehmer: Die L 289 zwischen Brunken u. Wissen
Offener Brief an den Verkehrsminister vom 12.02.2021 im Wortlaut:
Sanierung der Landesstraßen L 278 und L 289 in der Verbandsgemeinde Wissen, Landkreis Altenkirchen Pressemitteilung vom 03.02.2021 in der lokalen Ausgabe der Rhein-Zeitung
Sehr geehrter Herr Minister,
in mehreren Artikeln hat die Rhein-Zeitung in den letzten Tagen über den Zustand der Landesstraßen berichtet. Unsere Landesstraßen L 278 (von Wissen bis zur Landesgrenze NRW) und L 289 (Wissen – Kirchseifen bis Selbach-Brunken) finden darin einen nicht unerheblichen, aber zutiefst unrühmlichen Schwerpunkt und werden als die „schlimmsten Holperpisten im Kreis“ bezeichnet. Bereits bei der letzten Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) 2017 galten diese über weite Streckenabschnitte als „besonders marode“. Seitdem verzeichnen wir auf beiden Straßen (Ausnahme Siegbrücke) keinerlei konkrete Maßnahmen Ihrer nachgeordneten Dienststellen zur Verbesserung der Situation, im Gegenteil: Die Fahrbahnen befinden sich in einem derart schlechten Zustand, dass man teilweise geneigt ist, parallel verlaufende Forstwirtschaftswege zu befahren, wären diese denn für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Zahlreiche Bemühungen der letzten Jahre seitens der lokalen Politik und der Bürger (Schreiben an Landtagsabgeordnete, zwei daraufhin verfasste Kleine Anfragen an die Landesregierung, Protestbriefe von Bürgern etc.) erzielten keine Wirkung bei den Entscheidungsträgern.
1.L 289
Die L 289 führt durch die Ortsgemeinde Selbach (Sieg) in den Ortsteilen Brunken und Kirchseifen zur Stadt Wissen. Die L 289 wurde in den vergangenen Jahren im Westerwaldkreis aufwändig ausgebaut und saniert. Diese Maßnahmen fanden ihren Abschluss exakt an der Kreisgrenze WW-AK, die mit der Gemarkungsgrenze Selbach (Sieg) identisch ist. Ab hier ist die L289 in einem desolaten Zustand, die Verkehrssicherung ist fast im gesamten Verlauf bis nach Wissen schon lange nicht mehr gewährleistet, auch wenn Sie dies, Herr Minister, in Ihrer Antwort zur Kleinen Anfrage v. 09.07.2019 (Drucksache 17/9453) behaupten. Sollten Sie die Strecke selbst einmal fahren, kämen Sie zum selben Ergebnis wie wir! Unzählige tiefe und großflächige Schlaglöcher und nicht vorhandene Banketten belegen dies. Selbst die Tragschicht ist stellenweise massiv angegriffen.
Die L289 muss dringend grundlegend und umfassend saniert werden, eine weitere Aufschiebung der Maßnahme wäre unzumutbar für die Verkehrsteilnehmer und Anwohner, zumal die Straße eine wichtige Verkehrsader im Wisserland und über die beiden Kreisgrenzen hinweg darstellt. Der ehemalige Landrat des Kreises Altenkirchen, Herr Michael Lieber, hat mit Schreiben vom 07.08.2019, den LBM in Koblenz „dringend darum gebeten“, entsprechende Haushaltsmittel bereitzustellen. Vergebens.
Dass der Streckenabschnitt nicht in das aktuelle Bauprogramm bzw. in den Investitionsplan (IP) bis 2023 aufgenommen wurde, entbehrt nicht nur jeglicher fachlicher Logik und dem Grundsatz der Gleichbehandlung (weniger marode Straßen im Land werden in den IP aufgenommen), sondern ist aus unserer Sicht auch eine Verhöhnung aller Bürger, die sich in den letzten zehn Jahren für eine Verbesserung der Situation engagiert haben.
Baudirektor Lutz Nink (LBM Diez) erklärte im August 2020 uns gegenüber, dass die Projektanmeldung zur L 289 angestoßen worden sei. Doch, sehr geehrter Herr Dr. Wissing, davon wird die Straße nicht besser, realistischer Weise wäre mit einem Ausbau in den nächsten 5 Jahren nicht zu rechnen, würde man diesen quälend langsamen Prozess nicht sofort beschleunigen.
2. L278
Hier lesen wir in der Rhein-Zeitung vom 03.02.2021 dass der Ausbau der Holperpiste Wissen – Morsbach auf Eis gelegt ist. Hierüber wir schon sehr erstaunt. Die L 278 ist die Hauptmagistrale zur Autobahn A 4. Speditionen aus dem Wisserland, große Modulraumhersteller, die größten Arbeitgeber der Region und tausende Pendler nutzen diese Straße. Für die Wirtschaft und die Pendler ist diese Straße von immenser Bedeutung. Des Weiteren hat die genannte Pressemitteilung vom 03.02.2021 in der Bevölkerung der Verbandsgemeinde Wissen und auch in der Kommunalpolitik enttäuschte Reaktionen hervorgerufen. Besonders die gewählte Formulierung, wonach sich die genannten Verkehrsanlagen noch in einem verkehrssicheren Zustand befänden, suggeriert die Auffassung, dass ein Ausbauerfordernis erst dann besteht, wenn ein solcher Zustand nicht mehr gegeben ist. Diese Aussage führt meines Erachtens zu keiner allgemeinen Akzeptanz.
Als Folge von den enttäuschten Hoffnungen, die hier genommen wurden, ist die Bevölkerung, als auch die Kommunalpolitik bereit, nachhaltig für ihr Anliegen einzustehen und notfalls auch für den Ausbau zu demonstrieren.
Um kurzfristig auf weitere Anfragen reagieren zu können, bitten wir Sie höflichst um Mitteilung zum aktuellen Planungsstand der im Bereich der Verbandsgemeinde Wissen befindlichen Landesstraßen und um Angaben zu einer Zeitschiene, wann mit einem Ausbau derer – zumindest in Teilbereichen – gerechnet werden kann. Gemeinsam mit der Bevölkerung werden wir konkrete Maßnahmen überlegen, wie wir unseren Protest zum Ausdruck bringen, denn eine weitere Vertröstung schlägt sonst in Wut um und das Vertrauen in die Politik geht dann gänzlich verloren. Lassen wir es nicht soweit kommen!
Eine Durchschrift dieses Briefes übersenden wir der Abgeordneten des deutschen Bundestages Sandra Weser (FDP) zur Kenntnis und mit der Bitte um Unterstützung und freuen uns auf ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Berno Neuhoff Bürgermeister der Stadt-und Verbandsgemeinde Wissen