verbunden mit einem herzlichen „Dankeschön“ für Ihr vielfältiges Einbringen zum Wohle unserer lebendigen Dorfgemeinschaft sende ich Ihnen meine Weihnachtsgrüße.
Der Ausbau der Tannenstraße war das wichtigste Projekt in diesem Jahr und ich bin mit dem Fortschritt der Bauarbeiten sehr zufrieden. Das aufregendste Projekt war die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Wir sollten das Ergebnis nicht so schnell vergessen: Kreissieger, Drittplatzierter auf Gebietsebene und „Bronzedorf“ auf Landesebene – das Verdienst von Ihnen allen, liebe Selbacher!
Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten, schöne Festtage, ein ruhiges Herz sowie Gesundheit und Gottes Segen für das neue Jahr!
Ihr und Euer Matthias Grohs
Das Kreuz Elgenhardt im Winterkleid. Foto: Peter Würthen
Ein Selbacher Weg zum Frieden Anfang der 1960er Jahre: Fußballspielen und Feiern mit Franzosen
Alljährlich, und das seit fast hundert Jahren, begehen die Selbacher den Volkstrauertag mit einer Gedenkveranstaltung am Kriegerdenkmal in der Ortsmitte. Neben dem traditionellen Verlesen des Totengedenkens, der Kranzniederlegung für die Toten und Vermissten Selbacher der beiden Weltkriege und mehreren Musikstücken, intoniert von Blechbläsern des Musikvereins Brunken, verlasen Ortsbürgermeister Matthias Grohs und Beigeordnete Nina Hüsch eine Interpretation des Gemäldes „Das Gesicht des Friedens“ von Sieger Köder. Lesen Sie hier ihre Wortbeiträge, die wie jedes Jahr einen Bezug auf Selbach einschließen.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Sie halten das „Gesicht des Friedens“ in Ihren Händen. Der katholische Priester und Künstler Sieger Köder hat dieses Bild geschaffen. Er lebte von 1925 bis 2015 und wirkte im Raum Hohenlohe und Schwaben. Köder zählt zu den bekanntesten deutschen Malern christlicher Kunst, Bildhauern und Krippenbauern des 20. Jahrhunderts, er galt als ein kraftvoller und farbgewaltiger „Prediger mit Bildern“. Selbstlos stiftete er zahlreiche Werke seinen Gemeinden, so zum Beispiel Kirchenfenster in der Jakobuskirche auf dem Hohenberg im Ellwanger Land. Diese konnte ich kürzlich bewundern.
Spricht es Sie an, das „Gesicht des Friedens“ in der Bildmitte? Was sagt es Ihnen?
Im Folgenden hören wir eine Interpretation von Jesuitenpater Theo Schmidkonz.
DAS GESICHT DES FRIEDENS
Zunächst drängen sich dem Betrachter die Schreckenszeichen des Krieges auf. Dort, wo der Krieg tobt und herrscht, ist von der wunderbaren Welt Gottes nichts mehr zu sehen, zu spüren. Stacheldrähte versperren den Weg. Panzer walzen den Widerstand nieder. Kanonen schießen das Land in Brand. Und Schwerter vernichten den Gegner. Was bleibt, ist der Schmerz, die Angst, und, am unteren Bildrand zu sehen, der Tod, der sinnlose Tod des Krieges.
Über den Trümmern der Vernichtung das Gesicht des Propheten Jesaja. Er hat schreckliche Kriege erlebt. Mit seiner Existenz als Mensch geht er im Kriegsmüll fast unter. Doch der Prophet hat ein Gesicht. Gott schenkt ihm diese neue Sicht. Er schaut über den Untergang hinaus und sieht – das Gesicht des Friedens:
»Dann schmieden sie Schwerter um in Pflugscharen. Und man lernt nicht mehr, wie man Krieg führt« (Jes 2,4). »Dann wohnt der Wolf beim Lamm«, oder wie es das Bild zeigt (Jes 11,6-9): »Kuh und Bärin freunden sich an. Ihre Jungen liegen beieinander. Der Säugling spielt am Schlupfloch der Natter. Man tut nichts Böses mehr; denn überall ist Gott ganz nahe«: im Bild der vielen blühenden Rosen, in den sich liebenden Friedenstauben, im Licht, das wärmend die Erde umhüllt und nicht zuletzt – im Kind. Voraus-Erinnerung an Betlehem? Der Weg vom Krieg zum Frieden ist möglich. Die Hände im Bild sind dafür Symbol: nicht die geballte Faust mit der Waffe, sondern die offene wehrlose Hand, geöffnet für Freund und für Feind, geöffnet immer – für Gott. Schalom!
Jesus, Freund des Friedens, wenn wir stürmisch rufen: Gib uns den Frieden, antwortest du lächelnd: Schenkt ihr einander Frieden! Verschrottet eure Waffen des Neids, des Hasses, der Gleichgültigkeit. Reicht euch die Hände, versöhnt eure Gegner und lernt von mir: Ich bin zärtlich und gut. Ich liebe die Menschen. Und Liebe – schafft Frieden. Schalom! Der Friede sei mit euch!
Sieger Köder: „Das Gesicht des Friedens“
Die gehörten Worte von Pater Schmidkonz erinnern uns an die Wege des Friedens, die unser deutsches Volk gegangen ist vor achtzig Jahren, wie wir beispielsweise unserem damaligen Erzfeind Frankreich die Hände gereicht haben – und vor allem er uns. Auch hier in Selbach knüpfte man intensive freundschaftliche Bande nach Frankreich, genauer nach Voyennes an der Somme, ein kleines Dorf wie Selbach im Norden Frankreichs, rund 500 Kilometer von hier entfernt. Ab Anfang der 1960er Jahre, noch nicht mal zwanzig Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges, haben Mitglieder der Sportfreunde Selbach und des dortigen Fußballvereins sich gegenseitig besucht. 1967 fuhren beispielsweise fünfzig Selbacher nach Frankreich – ein ganzer Reisebus. Auch Kinder und Jugendliche nahmen teil. Als die Franzosen hier zu Gast waren – sie kamen regelmäßig – wurde tagelang im Gasthof Rosenbauer und überall im Dorf, in den Häusern der Familien, gefeiert. Heute werden die Verbindungen nur noch sporadisch und in wenigen Familien gepflegt. Aber: Deutschland und Frankreich als Völker und Nationen stehen in Europa und in der Welt als beste Freunde da, unerschütterlich und unverbrüchlich. Der frühe und intensive Austausch von Jugendgruppen und Vereinen, insbesondere über das Deutsch-Französische Jugendwerk, hat an dieser Verbrüderung einen großen Anteil. Nebenbei bemerkt: Ohne die Führung der beiden weitsichtigen und charismatischen Staatenlenker Konrad Adenauer und Charles de Gaulle wäre dieser Weg des Friedens womöglich schwieriger geworden.
Übrigens gibt es das 1963 gegründete Deutsch-Französische Jugendwerk heute noch und bringt erfolgreich junge Franzosen und Deutsche zusammen. Und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge organsierte auch im laufenden Jahr zahlreiche Veranstaltungen und internationale Treffen zwischen jungen Menschen, sowohl im Westen als auch im Osten Europas. Hier sind Ihre Spendengelder gut investiert.
Lasst uns unter dem steinernen Kreuz hier am Kriegerdenkmal hoffen und beten, dass die vielen Kriegsparteien heutiger Zeit und solche, die es erst gestern noch waren, sich ein Beispiel nehmen an unseren Friedenswegen von damals. Lasst uns als Deutsche aber auch erinnern, dass diese Friedenswege nicht aus heiterem Himmel gefallen sind. Es waren engagierte Menschen bei uns und jenseits der Grenze, die Ideen, Mut und Neugier hatten, Vorurteile überwunden, Zeit aufgewendet und angepackt haben. Es waren Menschen jeglicher Couleur und Schichten, Handwerker, Akademiker, sie alle einte der Wille zum Frieden. In diesem Fall ging er über den Sport, den Fußball. Sie haben sich im wahrsten Sinne bemüht um des Friedens willen – mit dem größtmöglichen Erfolg, den wir heute noch erleben! Das ist ein unermessliches Verdienst dieser Menschen in der Nachkriegszeit. Dafür sollten wir dankbar sein. Wir alle sind uns einig: Die Welt braucht nicht noch mehr Kriegerdenkmäler, auf denen die Namen junger Menschen stehen.
Was könnte also eine Botschaft an die Ukrainer, Russen, Palästinenser, Israelis und – leider – noch viele weitere Kriegsnationen unserer Zeit sein? Frieden schafft man mit couragierten und engagierten Einzelpersonen, die Visionen, Gottvertrauen und Menschenliebe besitzen, die Freude am Leben haben, die sich, wie Schmidkonz es beschreibt, die „offene wehrlose Hand, geöffnet für Freund und für Feind“, reichen, die es einfach machen und anderen zeigen, dass es geht. Dazu braucht es natürlich friedfertige und kompromissbereite Politiker, es bedarf aber vor allem Menschen aus dem Volke heraus, auf beiden Seiten, welche die politischen Appelle zum friedlichen Miteinander auch wirklich in die Tat umsetzen, authentisch und mit Herzblut. Traut Euch, es lohnt sich. Diese Wege sind schon da, sie müssen nur betreten und begangen werden, nicht nur auf den roten Teppichen der Weltöffentlichkeit, sondern zuvorderst in den gewöhnlichen Straßen und Gassen der Städte und Dörfer. Und am besten mit jungen Menschen, die ihre Zukunft in Sicherheit und Wohlstand gestalten wollen. Diese Wege des Friedens retten nicht nur Menschenleben, sondern schaffen sogar Freundschaften.
Volkstrauertag in Selbach am 16.11.2025. (Foto: Klaus Benterbusch)
Am Samstag, dem 27. September 2025, machte die mobile Saftpresse der Privat-Kelterei Junge am Schützenplatz in Selbach Station. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzten ab 8:00 Uhr die Gelegenheit, ihre mitgebrachten Äpfel direkt vor Ort zu ihrem ganz persönlichen Saft pressen zu lassen. Innerhalb von zehn Stunden wurden nahezu 12 Tonnen Äpfel zu frischem Apfelsaft verarbeitet. Die dabei anfallenden Pressrückstände wurden regionalen Landwirten als Tierfutter zur Verfügung gestellt – so konnten die Äpfel vollständig und nachhaltig verwertet werden. Organisiert wurde die Aktion in Zusammenarbeit der Ortsgemeinden Selbach und Fensdorf. Im kommenden Jahr wird die mobile Saftpresse voraussichtlich wieder am Bürgerhaus in Fensdorf Station machen.
v.l.n.r.: Lukas Schneider, Manuel Wallenborn, Gerd Stahl, Peter Würthen, Matthias Grohs, Benjamin Junge
Erste Selbacher Gemarkungswanderung als Teil einer aktiven Heimat- und Geschichtspflege
Die Gemarkung Selbach ist mit 366 Hektar die kleinste im Wisserland. Da könnte man meinen, eine Begehung der Gemarkungsgrenzen sei an einem Nachmittag leicht zu bewerkstelligen. Doch weit gefehlt, denn typisch für diesen Landstrich sind seine vielen Täler und Anhöhen, die den Wanderer den Schweiß auf die Stirn treiben.
Ein Teil der Wandergruppe in Neuhöfchen – mit Panoramablick
So beschränkten sich rund fünfzehn Selbacher bei der ersten Gemarkungswanderung mit den westlichen und nördlichen Ausläufern ihrer Heimat. Ortsbürgermeister Matthias Grohs lud zu der Veranstaltung ein und zeigte sich erfreut über das Interesse der Bürger. Auf der sechs Kilometer langen Strecke gab es allerlei Informationen über die Bedeutung der verschiedenen Flurbezeichnungen, geschichtliche Eckdaten, Selbacher Besonderheiten wie das Haubergwesen sowie naturräumliche Erklärungen. Die Teilnehmer ergänzten die Ausführungen mit eigenen Erfahrungsberichten.
Zwischenstopp mit Rast am Selbach
Die Gruppe startete „In den alten Eichen“ unterhalb von Kirchseifen, durchstreifte den Wald durch die „Kohlhardt“ und „Muckeshardt“, machte Rast am Selbach an der Grenze zu Schönstein, bevor es entlang der „Hüttenwiese“ unterhalb der „Langenhardt“ steil bergauf nach Neuhöfchen ging. Auf der „Elgenhardt“ und den „Breiten Hähnen“ erläuterte Matthias Grohs die traditionelle Haubergbewirtschaftung mit ihren ehemaligen Produktformen wie Holzkohle, Lohe und Getreide. Er demonstrierte an einer Eiche das Lohschälen mit Originalwerkzeugen, die sich im Wappen des Ortes wiederfinden: Lohritzer und -schäler. Die Eichenrinde mit ihrer Lohe, notwendig für die Lederherstellung, wurde bis in die 1950er Jahre in Selbach von den Dorfleuten geschält und an die umliegenden Lohmühlen verkauft.
„Wir sollten unsere Heimat kennen, wissen, woher wir kommen, um den Weg in die Zukunft gehen zu können. Dazu war die Wanderung eine gute Gelegenheit, die wiederholt werden sollte“, resümierte ein Teilnehmer an der Hüsch-Garage, wo die Veranstaltung bei heißer Fleischwurst und kühlen Getränken ihren Ausklang fand.
Zum Abschluss gab es heiße Fleischwurst, kühle Getränke und allerlei Schwätzchen.
Mehr als ein Jahr ist es her, dass Selbach sich über den Sieg im Kreisentscheid beim Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ freuen konnte. Kürzlich fand die Bewertung auf der Gebietsebene „Region Koblenz“ statt. Wir konkurrierten mit 18 Dörfern und belegten schließlich den dritten Platz. Im Herbst kommt noch einmal eine Kommission ins Dorf, dann geht es um den Entscheid auf der Landesebene. Liebe Selbacher, einmal mehr bekommen wir die objektive Bestätigung, dass sich ehrenamtliches Engagement auszahlt: Wir sind ein lebendiges und schönes Dorf, zukunftsorientiert und haben überzeugende Konzepte für unsere dörfliche Entwicklung. Ein herzliches Dankeschön, dass Sie und Ihr alle einen wertvollen Beitrag dazu leisten!
Eröffnung des neuen Erlebnisspielplatzes im Birkamp, Frühjahr 2023
Lesen Sie hier Auszüge der Pressemitteilung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, die den Gebietswettbewerb ausgerichtet hat:
„Der ländliche Raum ist ein unverzichtbarer Bestandteil von Rheinland-Pfalz. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, diese Regionen zu erhalten und zu stärken, um eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung zu sichern“, so ADD-Präsident Linnertz. „Die Teilnehmenden haben eindrucksvoll bewiesen, wie viel Innovationskraft und Potenzial in den lokalen Gemeinschaften steckt, um individuelle Herausforderungen zu meistern. Sie alle haben gezeigt: Ihr Dorf hat Zukunft.“ Der Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wurde auf Kreisebene in 125 Gemeinden in den Gebieten Trier, Koblenz und Neustadt a.d.W. durchgeführt. Von diesen Gemeinden haben sich 54 Gemeinden für den Gebietsentscheid qualifiziert. Die sechs platzierten Ortsgemeinden haben sich auf der Grundlage des Teilnehmerschlüssels für den Landesentscheid qualifiziert, welcher Ende September durch das Ministerium des Innern und für Sport durchgeführt wird.
Allgemeine Informationen zum Wettbewerb
Grundlage für die rheinland-pfälzischen Landeswettbewerbe 2024/2025 „Unser Dorf hat Zukunft“ sind die Richtlinien mit Wirkung vom 1. Februar 2024. Jede Gemeinde mit bis zu 3.000 Einwohnern hat die Möglichkeit, am Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilzunehmen und im Kreis-, Gebiets-, Landes- und Bundesentscheid Auszeichnungen entgegenzunehmen.
Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ist in besonderem Maße dazu geeignet, die Menschen zu motivieren, Perspektiven für das Dorf und die Region zu entwickeln und nachhaltig zu gestalten. Von den vielfältigen Effekten gemeinsamer Anstrengungen und Erfolge können letztendlich alle Wettbewerbsteilnehmer profitieren. Schon die Entscheidung am Wettbewerb teilzunehmen, ist ein großer Gewinn für das Dorf.
Die Siegergemeinden zeichnen sich insbesondere durch ihre Entwicklungskonzepte und Entwicklungsvorstellungen für die Zukunft sowie deren wirtschaftliche Initiativen aus. Von großer Bedeutung war auch das große bürgerschaftliche Engagement. Auch wurden die sozialen und kulturellen Aktivitäten in den Gemeinden hoch bewertet.
Gerne hätte die Jury weitere Gemeinden bei deren hohen Leistungsdichte in den Landesentscheid entsandt. Dies war jedoch auf Grund der diesjährigen Anzahl der teilnehmenden Gemeinden auf sechs Gemeinden begrenzt.
Einzelbetrachtung der Siegergemeinden: 3. Platz: Selbach / Sieg
Die Ortsgemeinde Selbach steht für ein „Dorfleben mit Herz“ – Gemeinschaft, Tradition und Fortschritt verbinden sich hier harmonisch und zeigen sich in Selbstbewusstsein bei gleichzeitiger Bescheidenheit. Nach einer Bürgerbeteiligung im Rahmen der Dorfmoderation 2018 wurde 2021 ein Dorferneuerungskonzept erarbeitet, das der Entwicklung der nächsten Jahre dient. Das Gemeinschaftsleben ist geprägt durch zahlreiche identitätsstiftende Merkmale (Selbacher Klänge) und gut integrierte Einrichtungen wie Schützenhaus, Grillhütte, Backes und Spielplatz sowie engagierte Gruppen wie die „Beetschwestern“. Besonders hervorzuheben ist der Fokus auf die Innenentwicklung; gelungenes Beispiel: der neue Dorfplatz mit Wasserlauf und die Initative zur Digitalisierung historischer Filme, die über QR-Codes im Ort zugänglich sind. Auch die Mitgliedschaft in einer Energie-Erzeugergemeinschaft und die Einbindung in ein Wanderwegenetz zeigen das nachhaltige und moderne Engagement der Gemeinde, trotz knapper Kasse. Das Ortsbild ist durch ein- bis zweigeschossige, zierliche Häuser in typischer regionaler Bauweise geprägt. Selbach liegt im Talraum des gleichnamigen Baches, ist zu einem Drittel mit Laubwald bewachsen und bietet einen Bachlehrpfad und im nördlichen Vogelschutzgebiet Lebensraum für Rotmilan, Schwarzstorch und Schwarzspecht. Traditionelle Haubergsnutzung und extensives Grünland fördern die Artenvielfalt.
Mit dem Startschuss für den Ausbau der Tannenstraße beginnt in Selbach-Brunken ein bedeutendes Bauvorhaben. Im Rahmen eines Ortstermins informierten Ortsbürgermeister Matthias Grohs, Beigeordnete Nina Hüsch sowie Mitarbeitende der Verbandsgemeinde, des Bauamts und der ausführenden Firmen am 8. April über die anstehenden Arbeiten. „Die Straße ist in die Jahre gekommen – die Substanz ist an vielen Stellen stark beschädigt. Mit dem Ausbau schaffen wir jetzt eine dringend notwendige Grundlage für eine funktionierende Infrastruktur im Ort“, erklärte Grohs. Die Maßnahme ist die umfangreichste in der Gemeinde seit Jahrzehnten und ein erster Schritt in einer Reihe geplanter Sanierungen.
Was wird gemacht? Die Tannenstraße wird auf einer Länge von rund 800 Metern erneuert. Etwa drei Viertel davon werden grundhaft neu aufgebaut, weitere 200 Meter erhalten eine neue Asphaltdecke im sogenannten Hocheinbau. Die zukünftige Fahrbahn wird 5,50 Meter breit. Ergänzend entstehen Randeinfassungen und strukturierende Elemente wie Bankettplatten – besonders im Abschnitt der Freistrecke. Ein zentrales Thema ist die Entwässerung: Neue Einläufe und ein unterirdisches Leitungssystem sollen künftig dafür sorgen, dass Oberflächenwasser zuverlässig abgeführt wird. Ein dreisträngiger Regenwassersammler, Versickerungsflächen und die Anbindung an den Kohlbach sind Bestandteile des Konzepts. Der bestehende Schmutzwasserkanal bleibt erhalten. In Teilbereichen sind Tiefbauarbeiten an Gas- und Wasserleitungen notwendig. Die Arbeiten erfolgen größtenteils unter Vollsperrung. Die Grundstücke bleiben für Anwohnende aber fußläufig erreichbar – abgestimmt mit der ausführenden Firma.
Finanzierung und Ausblick Das Bauvorhaben wird rund 2,4 Millionen Euro kosten. Etwa 1,5 Millionen Euro davon sollen über Beiträge der Anlieger gemäß Kommunalabgabengesetz (WKB) gedeckt werden. Rund 90 Grundstücke sind beitragspflichtig, zwei Randbereiche werden vollständig durch die Ortsgemeinde finanziert. „Wir gehen diesen Schritt bewusst – nicht mit Luxus, sondern mit Blick auf die Zukunft unserer Gemeinde“, so Grohs. Die Tannenstraße soll dabei nicht die letzte Maßnahme bleiben: Weitere Ausbauten im Ort sind geplant, sofern die finanzielle Belastbarkeit es zulässt.
Text und Fotos: Lara Jane Schumacher
Weiter unten ersehen Sie die Baupläne und weitere Informationen.
Baustelle Brunken Tannenstraße, Einschränkungen im Linienverkehr
Sehr geehrte Fahrgäste,
aufgrund einer Baumaßnahme mit Vollsperrung in Brunken, ändert sich für die Linie 269 in dem Zeitraum vom 07.04.2025 bis Ende März 2026 die Linienführung.
Folgende Haltestellen können während der Baumaßnahme nicht bedient werden:
# Brunken Ost (Nächste Haltestelle: Brunken Ersatzhaltestelle, Schotterplatz oder Selbach Vor der Hardt)
# Brunken West (Nächste Haltestelle: Brunken Ersatzhaltestelle, Schotterplatz)
# Selbach Bergstraße (Nächste Haltestelle: Selbach Vor der Hardt)
# Selbach Wendeschleife: Die Haltestelle „Selbach Wendeschleife“ kann nur zu folgenden Uhrzeiten bedient werden:
Linie 268:
# 08:10 Uhr, nach Schönstein Kindergarten
# 12:41 Uhr, von Schönstein Kindergarten kommend
Linie 269:
# 06:48 Uhr, von Wissen kommend (Nur an Schultagen)
# 06:52 Uhr, nach Gebhardshain (Nur an Schultagen)
# 12:27 Uhr, von Gebhardshain kommend (Nur an Ferientagen)
# 12:29 Uhr, von Gebhardshain kommend (Nur an Schultagen)
# 13:32 Uhr, von Wissen kommend (Nur an Schultagen)
# 14:04 Uhr, von Gebhardshain kommend (Nur an Schultagen)
# 14:21 Uhr, von Gebhardshain kommend (Nur an Schultagen)
# 17:21 Uhr, von Gebhardshain kommend (Nur an Schultagen)
# Die Haltestelle „Selbach Wendeschleife“ wird von den Anruf-Linien-Fahrten (ALF) fahrplanmäßig bedient.
# Bei allen nicht aufgeführten Uhrzeiten/Fahrten kann nur die Haltestelle „Selbach Vor der Hardt“ bedient werden.
Die heutigen sehr hohen Anforderungen und Standards im Naturschutz- und Baurecht sowie die Berücksichtigung von Starkregen- und Hochwasservorsorge führen dazu, dass landauf, landab Neubaugebiete kaum noch erschlossen werden. Die Mitglieder des Ortsgemeinderates von Selbach sind sich darüber hinaus einig, dass es aus landschaftsökologischen Gesichtspunkten nicht mehr zeitgemäß ist, wie bisher, weiter in die Peripherie, d.h. angrenzend an die bisherigen Siedlungsstrukturen, zu bauen. Der Flächenfraß und die Versiegelung gehen zu Lasten der Umwelt und erhöhen überdies das Risiko der Überhitzung in den Sommermonaten, gerade vor dem Hintergrund zunehmender Wetterextreme. Weitere Folgen von klassischen Neubaugebieten könnten eine schleichende Verödung und ein allmählicher Attraktivitätsverlust des Dorfkerns sein. Der Verlust des dörflichen Zusammenhalts ginge damit einher.
Doch wir wollen unser Dorf nicht nur gesellschaftlich weiterentwickeln, sondern auch in Bezug auf die Infrastruktur. Hierzu zählen die Modernisierung bzw. der Ausbau unserer Gemeindestraßen und deren Nebenanlagen, aber eben auch die bauliche Entwicklung. Die Ortsgemeinde verfolgt aus den oben genannten Gründen das Ziel „Innen- vor Außenentwicklung“: Zwar verfügt die Ortsgemeinde selbst über kein bebaubares Grundstück mehr, jedoch besteht in den Ortsteilen Selbach und Brunken noch reichlich Potenzial an privaten Bauflächen. Nachfolgend dargestellte Karte soll dies verdeutlichen.
Haben Sie Interesse an einer der 33 (Stand April 2025) „blauen Flächen“, um hier Ihr Eigenheim zu realisieren? Sprechen Sie gerne Ortsbürgermeister Matthias Grohs, die Beigeordneten oder die Mitarbeiter des Bauamtes im Rathaus Wissen an, wir stellen gerne den Kontakt zu den Eigentümern her!
Der Frühling steht vor der Tür und Ostern rückt näher! Passend dazu lud die Ortsgemeinde Selbach alle Bastelfreunde herzlich zur gemeinsamen Bastelaktion für Osterdekoration ein. Die Veranstaltung fand am Samstag, den 15. März 2025, in der Hüsch-Garage statt und versprach einen kreativen Nachmittag für Jung und Alt.
Unter Anleitung konnten die Teilnehmer bunte Osterdekorationen gestalten. Alle benötigten Materialien wurden gestellt, sodass sich jeder ganz auf das Basteln konzentrieren konnte.
Rund zwanzig Kinder hatten viel Spaß bei der Gestaltung ihrer Ostereier aus Holz und Styropor. Mit bunten Farben und kreativen Mustern entstanden einzigartige Kunstwerke, die das Osterfest noch fröhlicher machen. Die Eier werden im Dorf verteilt und sollen allen Selbachern Freude bereiten.
Die Bastelaktion wurde von Gemeinderatsmitglied Peter Hutzler organisiert. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt und so wurde es ein schöner Nachmittag in geselliger Runde, der bestimmt wiederholt wird.
Kinder, die noch keine Klappern für das traditionelle Osterklappern besaßen, bekamen in diesem Rahmen eine handgefertigte Klapper. Die Jahrhunderte alte Selbacher Tradition, das Klappern, wird – wie seit jeher – von den Kindern und Jugendlichen selbst organisiert. Die Termine: Gründonnerstag, 18 Uhr, Karfreitag, 7, 12 und 18 Uhr und Karsamstag 7 und 12 Uhr. Die Klapperkinder starten an der Kirche und gehen durch alle Straßen des Dorfes, um die verstummten Kirchenglocken durch hölzerne Klänge zu ersetzen. Als Belohnung beschenken die Selbacher die fleißigen Kinder mit „Eier, Eier oder Geld“. Alle Kinder sind herzlich willkommen, in der Gemeinschaft mitzumachen und die Tradition fortzusetzen.
Siebter „Selbacher Dialog“ fand erstmals außerhalb des Dorfes statt. Jubiläum der Schützenbruderschaft, Klapperbau, Gemarkungswanderung und vieles mehr geplant.
SELBACH. Wie jedes Jahr lud Ortsbürgermeister Matthias Grohs wieder alle Ortsvereine (DJK Wissen-Selbach, Förderverein „Wir für Selbach“, Karnevalsfrauen, Musikverein Brunken, Schützenbruderschaft St. Hubertus, St. Anna-Verein, Sportfreunde Selbach) sowie die Kirchengemeinde ein, um Veranstaltungen im neuen Jahr gemeinsam zu planen. Außerdem wurde die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen und der Ortsgemeinde bei den vielfältigen Festen und Aktionen besprochen. Diese hat sich in den letzten Jahren als sehr fruchtbar und erfolgreich erwiesen. „Man hilft sich bei den Festen gegenseitig und richtet sie teilweise gemeinsam aus. Das stärkt den Zusammenhalt und kommt bei den Selbachern gut an“, stellten die Teilnehmer der Runde unisono fest. Auch Verbesserungsvorschläge wurden erörtert.
v.l.:Peter Hutzler (Sportfreunde), Britta Palm (Karnevalsfrauen), Pascal Schneider (Musikverein), Dennis Hüsch (Wir für Selbach), Jasmin Globas (DJK), Stephan Decker (Schützenbruderschaft), Matthias Grohs (Ortsbürgermeister); Foto: Peter Hutzler
Im jährlichen Wechsel stellen die Vereine ihre Räumlichkeiten für den Dialog zur Verfügung. Dieses Jahr fand die Besprechung erstmals außerhalb Selbachs, im DJK-Heim in Wissen, statt.
Als ein Höhepunkt des Jahres darf sicherlich das 90-jährige Jubiläum der Schützenbruderschaft bezeichnet werden, das am letzten Juliwochenende an drei Tagen stattfinden wird. 2025 stehen über dreißig Veranstaltungen an, darunter auch wieder neuartige Termine: So richtet die Ortsgemeinde vor den Kartagen eine Mitmachaktion zum Thema „Klappern und Osterdeko“ aus, die insbesondere an Kinder und Eltern gerichtet ist, die noch keine traditionelle Osterklapper besitzen. Im Spätsommer können die Dorfbewohner an einer Wanderung rund um die Gemarkung teilnehmen und dabei so manche Selbacher Besonderheiten, beispielsweise über die Haubergswirtschaft, erfahren. Für die ehrenamtliche Renovierung der gemeindeeigenen Garagen sind mehrere Termine im Frühjahr angesetzt.
der Ausbau der Tannenstraße beginnt im Frühjahr nächsten Jahres. Alle Eigentümer bebaubarer Flächen im Abrechnungsgebiet Brunken werden zu wiederkehrenden Beiträgen herangezogen. Alle Kosten, die im Jahr X entstanden sind, werden im Folgejahr beschieden, das heißt es werden über mehrere Jahre (solange Rechnungen im Zusammenhang mit der Maßnahme eingehen) Bescheide versandt, die teilweise mit mehreren Raten versehen sind. Es gibt entgegen von Gerüchten also nicht nur einen Bescheid, der alle Kosten enthält, sondern es wird zeitlich über mindestens drei Jahre „gestreckt“. Sollten Beitragszahler Probleme mit der Finanzierung haben, gibt es Möglichkeiten über Stundungen.
Haben Sie Fragen zu diesem Thema? Wenden Sie sich bitte an die VG-Verwaltung in Wissen (Herr Profitlich, Tel. 02742/ 939-139; jens.profitlich@rathaus-wissen.de).
Bitte informieren Sie sich im Rathaus und schenken Sie nicht Gerüchten Glauben.
Eine Präsentationüber allgemeine Informationen bzgl. Wiederkehrender Beiträge, die bei der Einwohnerversammlung am 12.10.2023 gezeigt wurde, steht Ihnen seit dieser Zeit im Internet zur Verfügung. Hier gelangen Sie zu der Präsentation: WKB
Ihren voraussichtlichen individuellen Beitragssatz (unter Vorbehalt) können Sie ab Mitte Januar im Rathaus erfragen. Vorher können keine seriösen voraussichtlichen Beitragssätze ermittelt werden. Ich werde im Mitteilungsblatt auf das genaue Datum hinweisen, ab wann diese zur Verfügung stehen. Ebenso werden wir die Baupläne auf der Internetseite Anfang nächsten Jahres veröffentlichen.
Bitte lassen Sie uns wie bisher sachlich und fair miteinander kommunizieren. Vielen Dank.